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Der Niedergang des Klerus und der Aristokratie im 19. Jahrhundert destabilisierte das geordnete Leben in Europa ebenso wie die spirituelle Struktur der europäischen Seele. Demokratie und Freiheit sollten nun die Dinge in Ordnung bringen, zusammen mit der »unsichtbaren Hand« des freien Marktes. All dies war natürlich sehr naiv, weil der Mensch einer höheren Führung bedarf. Er bedarf einer hierarchischen Ordnung. Er bedarf der Struktur. Das Universum ist organisiert auf der Grundlage einer Hierarchie der Lebewesen, ob wir das nun anerkennen oder nicht. Wenn man die weithin gängige kosmologische Sicht von heute betrachtet, die auf einem unhaltbaren Darwinismus basiert – zu welcher übergeordneten Hierarchie von Lebewesen sollen wir dann aufblicken? Wir sehen unter uns nur affenähnliche Vorfahren, die aus einem kosmischen Zufall heraus entstanden sind. Es gibt hier nichts Transzendentes, nichts Höheres, keine Teleologie, keine Metaphysik, keine Bedeutung! Unsere Ontologie ist der Nihilismus, unsere Metaphysik leugnet jede spirituelle Realität. Welche Form der Verteidigung wollen wir nun gegen den Islamisten wählen, der jetzt nach Europa kommt, um sein Kalifat auf den Skeletten unserer Vorfahren zu errichten? Wenn wir an nichts glauben, wenn wir zu nichts aufblicken, wie wollen wir uns dann gegen jene verteidigen, die an die islamistische Revolution glauben? Wie weit, in der Tat, sind wir von unseren uralten Grundsätzen abgekommen, von den spirituellen Geboten unserer Vorväter? Sehen Sie nur, wie weit wir uns von der Natur, vom Instinkt, von spiritueller Intuition und von der »Metaphysik« eines Aristoteles entfernt haben; und nun, wo wir weit über die »Politik« von Aristoteles hinausgegangen sind, führt uns unsere falsche Auffassung der Menschheit dazu, unsere eigene Zerstörung willkommen zu heißen – als eine Notwendigkeit! Sozialismus, Feminismus, Philanthropie, Gleichheit – sie alle sind Symptome eines inneren Zusammenbruchs. Sie alle sind verbunden mit einem Glauben an etwas, das »Fortschritt« genannt wird. Aber die Geschichte kennt keinen garantierten Fortschritt. Dies ist es, was den Fortschritt nun ausmacht; nämlich: der europäische Selbstmord. Dieser Selbstmord ist unter einer ganzen Reihe verschiedener Namen bekannt. Einst nannten wir ihn »die Revolution«, dann nannten wir ihn »das reproduktive Entscheidungsrecht« der Frau, oder wir nannten ihn Toleranz gegenüber der »Religion des Friedens« oder »globale Erwärmung«. (…) Wenn unser Denken verwirrt ist, wenn uns unsere Instinkte verlassen haben, was wird uns dann widerfahren? Gustave Le Bon warnte in seinen Schriften über Massenpsychologie: »Die philosophische Absurdität, die oft allgemeine Glaubensüberzeugungen kennzeichnet, ist nie ein Hindernis für ihren Triumph gewesen. In der Folge wird die offensichtliche Schwäche heutiger sozialistischer Glaubenshaltungen nicht ihren Triumph unter den Massen verhindern«. Sozialismus, Feminismus, Philanthropie, Gleichheit – sie alle sind Symptome eines inneren Zusammenbruchs. Sie alle sind verbunden mit einem Glauben an etwas, das »Fortschritt« genannt wird. Aber die Geschichte hat keinen garantierten Fortschritt im Gepäck. Im 2. Jahrhundert vor Christus schrieb Polybios von »den Alten«, die lehrten, daß die Erde viele Male bevölkert und entvölkert worden war, daß große Zivilisationen aufgestiegen und untergegangen waren. Er behauptete, daß zyklische Katastrophen die Menschheit in der Vergangenheit dezimiert hatten, wonach nur einige wenige Menschen überlebten, die dann die Welt unter Mühen neu bevölkerten. Wenn dies stimmt, was bedeutet dann die Lehre vom Fortschritt? Die Menschen sind begrenzte Geschöpfe. Wir sind nicht himmlische Götter. Der große Traum unserer Zeit, die Ankunft eines sozialistischen Millenniums, ist die verblendetste Phantasie in der Geschichte des Menschen. Die religiösen Lehrer aus alter Zeit wußten in ihrer Weisheit, daß wir Sterbliche sind und nicht Götter. Sie hüteten sich, leere Ideen über die Zukunftsaussichten des Menschengeschlechts zu wälzen. Im biblischen Buch Genesis finden wir die Geschichte vom Turmbau zu Babel, wo eine vereinte Menschheit eine Stadt samt einem Turm zu bauen versuchte, der bis zum Himmel reichen sollte. »Und der Herr sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun« (Gen. 11, 6). Der Bau einer weltumspannenden sozialistischen Gemeinschaft ist, an sich, ein Turmbau zu Babel. Alle unsere Globalisten, Internationalisten und jene, die an die »Bruderschaft des Menschen« glauben, sind die Erbauer ebendieses Turms. Die Bibel bietet uns einen profunden Kommentar zu solchen Projekten und ebenso einen Einblick in die Perspektive jener Wesen, die – gottgleich – über der Menschheit stehen und auf sie herabblicken. Wir haben hier ein Monument des übersteigerten Ehrgeizes des Menschen vor uns; den großen Tempel einer säkularen Priesterschaft, der die menschliche Neigung beschreibt, ohne Beschränkungen zu handeln – und Dinge zu tun, die schädlich sind oder lächerlich oder im Gegensatz zum ordnenden Willen der Vorsehung. Tatsächlich gibt es in alldem eine politische Komponente, die sich am besten mit der Aussage eines früheren rumänischen Geheimdienstchefs, Ion Mihai Pacepa, zusammenfassen läßt, der erklärte: »Während des Kalten Krieges arbeiteten im Ostblock mehr Leute für die Desinformationsmaschinerie als für die Sowjetarmee und die Verteidigungs-industrie zusammengenommen.« Diese Aussage in ihrem historischen Kontext zu verstehen ist nicht einfach.
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Torsten
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