22.Juli 2018 Eine kurze Geschichte des »Deep State«,
Teil 1
Die Ursprünge des Tiefen Staates
von J.R. Nyquist |
Was ist
der »Deep State« – der »Tiefe Staat« – und wie hat er begonnen? In
ihrem Blogeintrag vom 16. September 2017 schrieb Diana West, dass
Hinweise auf die »Anfänge«
des tiefen Staates »sicherlich
in der exponentiellen Expansion der US-Regierung unter FDR zu finden
sind.« Diese Expansion brachte, wie West bemerkte, »Hunderte,
wenn nicht Tausende von sowjetischen Agenten, Kommunisten und ihre
Sympathisanten überall in die ganze Regierung, vom Weißen Haus bis
zu den... Kriegsbehörden, die bald darauf zur CIA zusammengefasst
wurden.«[1] Das Folgende ist eine kurze Geschichte des Tiefen
Staates. Diese Geschichte basiert auf den Fakten und Quellen, die in
Diana West's Buch
American Betrayal
angeführt werden. Es wurde um Material aus anderen Quellen ergänzt.
Wie
R.M. Whitney im Jahr 1924 schrieb, wurde »am
22. August 1922 in Bridgman, Michigan, die kolossalste Verschwörung
gegen die Vereinigten Staaten... aufgedeckt, als der geheime
Parteitag der Kommunistischen Partei Amerikas von der Michiganer
Polizei ausgehoben wurde.« Was damals entdeckt wurde, ist heute
völlig in Vergessenheit geraten. Die Michiganer Polizei fand zwei
Tonnen »voller
dokumentarischer Beweise für die [kommunistische]
Verschwörung.« Dabei wurden auch die Namen von Prominenten enthüllt,
die Geld für die kommunistische Sache spendeten. Es fanden sich
Anweisungen aus Moskau über die Methoden der Organisation im
Untergrund, die Subversion und die Infiltration – mit dem Ziel, die
US-Regierung zu stürzen.[2]
|

Buchtipp: bestellbar
über Amazon
|
Die von der
Michiganer Polizei aufgefundenen Dokumente stellten unter Beweis,
dass die Kommunistische Partei in den Vereinigten Staaten ihre
Anweisungen von Lenin und Trotzki aus Moskau erhielt. In jenen Tagen
versteckte sich die Kommunistische Partei hinter der
Workers Party of Amerika
und vielen pro-sozialistischen Organisationen wie der
African Blood Brotherhood,
der Jewish Socialist
Federation und des
Workers‘ Council of the United States. Schließlich änderte die
Workers Party ihren Namen
in Kommunistische Partei der
USA. Laut Whitney wurde die legale sozialistische Tätigkeit der
Workers Party damals
komplett »von den illegalen
Fraktionen der Kommunistischen Partei gefördert«. Er fügte
hinzu, dass »die Agenten der
Kommunisten im Geheimen arbeiten, unter dem Deckmantel ›legaler‹
Organisationen, in Arbeiterkreisen, in der Gesellschaft, in
bestimmten Berufsgruppen, in der Armee und der Marine, im Kongress,
in den Schulen und Hochschulen des Landes, in Banken und
Unternehmen, unter den Bauern, in der Filmindustrie – tatsächlich,
in fast jedem Lebensbereich.«[3]
Die an dieser
Verschwörung beteiligten Leute waren nicht ungebildet oder dumm.
Laut Whitney waren es »scharfsinnige,
kluge, intelligente und gebildete Männer und Frauen«. Darunter
befanden sich viele Leute mit akademischer Bildung. Ihre Agenda ist
seit fast einem Jahrhundert unverändert geblieben. Die 1922 in
Bridgman aufgedeckte kommunistische Verschwörung umfasste »Pläne,
die Neger, die Bauern, die Büroangestellten, die Arbeiter der
Industrie, Kongressabgeordnete und Angestellte in allen Teilen der
Regierung zur Gewalt gegen die verfassungsmäßigen Institutionen
aufzustacheln.«[4]
Wie Whitney feststellte, reichen die
Namen derjenigen, die mit dieser Verschwörung in Verbindung gebracht
wurden, von »Maurern bis zu Bischöfen und umfassen viele prominente Beamte und Leute
der feinen Gesellschaft.«[5] Viele der damaligen Anhänger haben
zu dieser Zeit nicht wirklich verstanden, was sie da unterstützten.
Das heißt, die kommunistische Verschwörung war so geschickt hinter
»Frontorganisationen« verborgen, dass die zugrundeliegende Kontrolle
Moskaus nicht immer bekannt wurde. Tatsächlich führten die
Kommunisten »Trottel-Listen« mit den nützlichen Idioten, die sie
unterstützten.
Laut Whitney profitieren die Kommunisten von
gesellschaftlichem Chaos. Er stellte fest: »Unruhe
ruft sie auf den Plan. Ihr Credo besteht darin, aus Streiks,
Aufständen und jeder anderen Form gesellschaftlicher Proteste für
sich Kapital zu schlagen.« Aber sie engagieren sich auch in
vielen friedlichen Aktivitäten. »Ihre Sympathisanten nehmen an Kirchenversammlungen teil, um Argumente
vorzubringen, die den Glauben der Kirchenmitglieder erschüttern
sollen. Sie predigen die freie Liebe, die Verstaatlichung von Frauen
und Kindern, und verkünden offen, dass die Auflösung der familiären
Bindungen ein Fortschritt für die Zivilisation ist.«[6]
Wer versucht, den gegenwärtigen Verlust des religiösen Glaubens oder
das Auseinanderbrechen der Familie auf rein soziologische Weise zu
erklären, der hat den ganz spezifischen Beitrag einer geheimen
politischen Sekte nicht richtig verstanden, die ihre revolutionäre
Agenda durch die Zersetzung des gesellschaftlichen Gefüges
vorantreibt. Als diese Sekte erfolgreich die US-Regierung
unterwanderte wurde sie zum Kern des Tiefen Staates. Whitneys Buch
präsentiert viele der Dokumente, die in der Bridgman-Razzia
aufgefunden wurden. Die Tatsache, dass sich heute fast niemand mehr
an diese Razzia erinnert oder daran, was sie zutage gebracht hat,
ist ein Beweis für den späteren Erfolg der Marxisten und ihrer neuen
politischen Religion. Hier liegt der wahre Ursprung des Tiefen
Staates.
|
Im
Google-Wörterbuch wird der Deep State als eine »Gruppe von Leuten« definiert, die an der »heimlichen Manipulation oder Kontrolle der Regierungspolitik«
mitwirken. Genau das taten die Marxisten in den 1920er Jahren und
das ist, was sie auch heute noch tun. Die Leugnung dieser
Einflussnahme und die Leugnung ihres Fortbestehens nach 1991 ist ein
zentrales Problem, an dem die freie Gesellschaft leidet. Die Beweise
finden sich überall, in Bibliotheken, in alten Zeitungen, in
Memoiren und Büchern. Aber nur wenige Historiker haben sich die Mühe
gemacht, sich mit diesen Beweise auseinanderzusetzen. Als
Gesellschaft haben wir es versäumt, einen langjährigen inneren Feind
zu erkennen, zu identifizieren und ihm in geeigneter Weise
entgegenzuwirken. Unsere Institutionen behaupten stattdessen, dass
es keinen inneren Feind gäbe. Von Anfang an haben wir damit unsere
eigene Zersetzung begünstigt.
Im Jahr 1934 geriet die
kommunistische Verschwörung in Gefahr, von einem Beamten der
Schulaufsichtsbehörde aus Gary, Indiana, namens William Wirt
aufgedeckt zu werden. Während einer Dinner-Party in Virginia, die am
1. September 1933 in der Nähe von Washington D.C. stattfand,
erzählte eine kleine Gruppe von marxistischen Subversiven dem
Beamten Wirt, dass sie die Regierung unterwandert hätten und das
Land übernehmen würden.
Wie Wirt später erklärte, war es ihre Absicht, »das
Amerika von Washington, Jefferson und Lincoln« zu zerstören und
ein neues sozialistisches Amerika »auf
seinen Ruinen« zu errichten. Wirt berichtete:
|
Buchtipp: bestellbar
über Amazon |
»Sie
glaubten, dass sie durch die Vereitelung unserer damals
offensichtlichen [wirtschaftlichen]
Erholung [von der Weltwirtschaftskrise]
die im Land herrschende Not so lange verlängern könnten, bis sie dem
amerikanischen Volk bewiesen hätten, dass die Regierung die
Industrie und den Handel regulieren müsse. Mir wurde gesagt,… dass
es ihnen durch Propaganda gelingen würde, die anderen Institutionen
zu zerstören, die unsere Finanzkredite zur Verfügung gestellt
hatten. Dann können wir Uncle Sam in die Position drängen, dass er
diese Finanzkredite zur Verfügung stellen muss. Und wenn Uncle Sam
unser Geldgeber wird, dann muss er auf sein Geld natürlich auch
Kontrolle und Management folgen lassen.«[7]
Dieselben
marxistischen Revolutionäre erklärten Wirt, dass Präsident Franklin
Roosevelt ihr »Kerensky«
sei. Sie sagten Wirt: »Wir
glauben, dass wir Mr. Roosevelt in der Mitte einer reißenden
Strömung haben und dass diese Strömung so stark ist, dass er ihr
nicht entkommen oder umkehren kann. Wir glauben, dass wir Mr.
Roosevelt dort halten können, bis wir in der Lage sind, ihn durch
einen Stalin zu ersetzen.«
Auf Wirts Frage, »warum
der Präsident diesen Plan nicht durchschaut«, antworteten sie: »Wir sind mittendrin. Wir kontrollieren die Einflussmöglichkeiten. Wir
können den Präsidenten glauben lassen, dass er die Entscheidungen
selbst trifft.« Diese Entscheidungen sollten dem Land
zwangsläufig Schaden zufügen und Roosevelt diskreditieren. »Irgendwann
wird es möglich sein, ihn wegen seiner schlechten Entscheidungen zu
vertreiben.«
Wirt war natürlich skeptisch. Wie würden sie
es den Amerikanern erklären, »dass
ihre Pläne... die Wirtschaft nicht wieder in Gang brächten?" Sie
antworteten: »Oh! Das ist einfach.« Alles, was sie dafür tun müssten, wäre, ihre
politischen Gegner als »Verräter«
zu beschuldigen. Mit der Zeit würden sie »die
Staatsgewalt einsetzen und im großen Stil gegen die Opposition
vorgehen«.
Wirt fand diesen Plan immer noch
unrealistisch. Aber seine marxistische Dinner-Gesellschaft bestand
darauf, dass er »die Macht der Propaganda« unterschätze, die zu einer »Wissenschaft«
geworden sei. Mit den politischen Waffen des Staates würden sie
Geschäftsleute einschüchtern und sie beschuldigen, »Gauner«
zu sei. Sie würden Ermittlungs- und Strafverfolgungsverfahren gegen
diejenigen einleiten, die sich nicht unterordnen wollen. Sie würden
die Reichen und Mächtigen so lange einschüchtern, bis sie sich
fügen. Gleichzeitig würden sie versuchen, die Wirtschaft mit
Regierungsaufträgen zu bestechen. |
Am 10. April 1934 machte Wirt
eine Aussage vor einem Untersuchungsausschuss des 73. US-Kongresses
unter dem Vorsitz von Alfred L. Bulwinkle – einem Demokraten, der
Wirts Glaubwürdigkeit ruinieren wollte. Der Vorsitzende Bulwinkle
setzte Wirt während der gesamten Anhörung unter Druck, unterbrach
ihn, schüchterte ihn ein und hielt ihn davon ab, eine vollständige
Erklärung abzugeben. Tatsächlich wurde William Wirts Glaubwürdigkeit
aufgrund seiner Aussage beschädigt und seine Loyalität wurde in
Frage gestellt.
Im 17.
April 1934 wies der Abgeordnete Harold McGugin (Republikaner,
Kansas) auf Indizien hin, die Wirts Aussage untermauerten. Als der
Versitzende Bulwinkle dies bestritt, sagte der Abgeordnete McGugin,
dass Harry Hopkins (von der
Federal Emergency Relief Administration) und Harold Ickes
(Innenminister) »öffentliche
Gelder für den Erwerb von Aktien« verwendeten. Auf diese Weise
bereiteten New-Deal-Politiker bereits Mechanismen für einen Eingriff
in die Wirtschaft vor, die es bislang noch nie gegeben hatte und die
genau dem entsprachen, was Wirt mit seiner Aussage behauptete.
Darauf folgte der folgende Wortwechsel zwischen dem Vorsitzenden
Bulwinkle und dem Abgeordneten Lehlbach (Republikaner, New Jersey):
|

Hörbuchtipp: bestellbar
über Amazon |
LEHLBACH: »Ich
beantrage jetzt, dass Dr. Wirt erlaubt wird, in den Zeugenstand
zurückzukehren, und ihm Gelegenheit gegeben wird, von seinem Anwalt
befragt zu werden, damit er den Vorwurf der Illoyalität, der gegen
ihn vorgebracht wurde, ausräumen kann… Ich denke, Dr. Wirt hat ein
Recht darauf, eine Erklärung abzugeben, um sich von dieser Anklage
zu befreien.«
VORSITZENDER: »Der
Vorsitzende erklärt dem Herrn aus New Jersey, dass diese Sache
gestern schon erledigt wurde. Die erste Zeugin heute wird Miss
Barrows sein.«
LEHLBACH: »Ja,
aber ich beantrage, dass Dr. Wirt diese Gelegenheit gegeben wird.«
VORSITZENDER: »Also gut,
Ich werde den Antrag zur Abstimmung bringen.«
Die drei
Demokraten stimmten mit »Nein«, die beiden Republikaner mit »Ja«.
Wirt wurde daran gehindert, eine weitere Aussage zu machen. Der
Vorsitzende Bulwinkle rief daraufhin die nächste Zeugin, Miss
Barrows.
LEHLBACH: »Dann
wird Dr. Wirt einfach die Gerechtigkeit verweigert?«
VORSITZENDE: »Nein, wird ihm
nicht.«
McGUGIN: »Herr
Vorsitzender, ich beantrage jetzt, dass Senator James A. Reed als
Anwalt von Dr. Wirt das Privileg erteilt wird, jeden Zeugen ins
Kreuzverhör zu nehmen bezüglich jeder Frage, auf die dieser Zeuge
einer Aussage von Dr. Wirt widersprochen hat.«
VORSITZENDER: »Der Vorsitzende
erklärt dem Herrn aus Kansas, dass diese Frage am letzten Dienstag,
dem 10. April, vor den Ausschuss kam und der Ausschuss Senator Reed
nicht als Anwalt von Dr. Wirt anerkannt hat... Die Gesamtheit aller
Präjudizien in diesem Repräsentantenhaus bestätigt das Urteil des
Vorsitzenden in dieser Frage.«
McGUGIN: »Sie
können nicht einen einzigen Präzedenzfall nennen.«
Der
Abgeordnete O'Connor (Demokraten, New York) nannte einen
Präzedenzfall, der gar kein Präzedenzfall des Repräsentantenhauses,
sondern des US-Senats war. Der Vorsitzende Bulwinkle machte dann
einfach weiter und Miss Barrows sagte Folgendes aus: Dass sie Miss
Alice Barrows war, wohnhaft in Washington D.C., und dass sie seit
1919 in der Kultusbehörde des Innenministeriums beschäftigt war. Sie
gab zu, dass Herr und Frau Wirt zu ihren
»ergebensten, aufrichtigsten und treuesten Freunden« gehörten.
Sie war auch von 1914 bis 1917 in New York als Dr. Wirts Sekretärin
tätig gewesen.
|
VORSITZENDER: »Würden
Sie bitte das Gespräch schildern, an dem Sie während des Abendessens
teilgenommen haben?«
Miss BARROWS: »Herr
Vorsitzender, als Abendessen war es kein Erfolg, weil Dr. Wirt
praktisch die ganze Zeit über geredet hat. Ich kenne Dr. Wirt seit
20 Jahren und ich denke, dass jeder, der ihn kennt, weiß, dass er 3
oder 4 Stunden am Stück reden kann.«
VORSITZENDER: »Miss
Barrows, verzeihen Sie mir, ich habe Ihnen eine Frage gestellt:
Wovon handelte die Unterhaltung am Tisch?«
Miss BARROWS: »Am Tisch
sprach er über Bildung. Nach dem Essen, ungefähr um 20 Uhr, glaube
ich, begann er über die Abwertung des Dollars zu sprechen und er
redete ununterbrochen über dieses Thema bis ungefähr um 23 Uhr. Es
war mir sehr peinlich, und ich versuchte zum Beispiel Mr. Coyle ins
Gespräch zu bringen, aber Mr. Coyle weigerte sich, etwas zu sagen.«
Miss
Barrows erwähnte nicht, dass sie zu dieser Zeit ein heimliches
Mitglied der Kommunistischen Partei und eine KGB-Agentin mit dem
Codenamen »Young Woman« war. Sie erwähnte auch nicht ihre
Liebesaffäre mit dem sowjetischen Botschafter Aleksandr Trojanowski
oder mit einem anderen hochrangigen sowjetischen Beamten.[8] Anstatt
sich für ihren »ergebensten,
aufrichtigsten und treuesten Freund« William Wirt einzusetzen,
schützte sie einen anderen Gast ihres Abendessens, Miss Hildegarde
Kneeland, die, wie sie sagte, »absolut
keine jener Aussagen gemacht hat, die ihr von Dr. Wirt zugeschrieben
werden, nur einmal kann ich mich daran erinnern, dass... sie seiner
Theorie widersprach, dass wir zu den Verhältnissen von 1926
zurückkehren sollten.«
|
|
Hildegarde
Kneeland war eine leitende Ökonomin im Landwirtschaftsministerium,
die später in KGB-Archiven als »geheimer Informant« der sowjetischen
Geheimdienste identifiziert wurde.[9] Bei dem Vorhaben Miss Kneeland
zu schützen geriet Miss Barrows in Konflikt mit dem Abgeordneten
Lehlbach:
LEHLBACH: »Als
Dr. Wirt eine Rückkehr zu den Verhältnissen von 1926 forderte,
sprach er über die gegenwärtige Depression, nicht wahr?«
Miss BARROWS:
»Ehrlich, ich weiß nicht,
worüber er gesprochen hat. Ich war zu dieser Zeit so erschöpft. Ich
weiß nur, dass er darüber gesprochen hat, den Dollars zu
deflationieren.«
LEHLBACH: »Das
ist interessant, aber es ist keine Antwort auf meine Frage.«
Miss
BARROWS: »Entschuldigen Sie,
Sir.«
LEHLBACH: »Natürlich
ist es nur eine Frage der Allgemeinbildung... dass das Land im Jahr
1926 in einem sehr prosperierenden Zustand war, nicht wahr?«
Miss BARROWS: »Ich weiß
nicht genau, was Sie unter einem prosperierenden Zustand verstehen.«
LEHLBACH: »Nun, es gab
keine nennenswerte Arbeitslosigkeit und die Löhne waren so hoch wie
nie zuvor in der Geschichte des Landes.«
Miss BARROWS: »Ich
kenne mich damit nicht aus.«
LEHLBACH: »Nun,
Sie lebten im Jahr 1926 in den Vereinigten Staaten?«
Miss
BARROWS: »Ja, soweit ich weiß
gab es zu dieser Zeit Arbeitslosigkeit.«
LEHLBACH: »Natürlich,
es gibt immer Arbeitslosigkeit. Es gibt viele Leute, die nicht
arbeiten wollen. Als Miss Kneeland der Forderung von Dr. Wirt
widersprach, zu dem prosperierenden Zustand von 1926 zurückzukehren,
welchen Grund nannte sie für diesen Widerspruch?«
Miss
BARROWS: »Miss Kneeland hat
genau einen Satz gesagt, und das ist, sie widersprach seiner
Theorie, dass wir zu den Verhältnissen von 1926 zurückkehren
sollten, und mehr konnte sie nicht sagen…«
LEHLBACH: »Dann
sprach sich Miss Kneeland gegen eine Rückkehr zum Wohlstand aus?«
Miss BARROWS: »Das habe
ich nicht gesagt.«
[Anmerkung: Nur ein Kommunist hätte einer Wiederherstellung des
Wohlstands von 1926 widersprochen.]
|
LEHLBACH: »Als
Miss Kneeland Einwände gegen eine Rückkehr des Wohlstands in diesem
Land erhoben hatte, gab es irgendwelche Einwände dagegen, außer von
Dr. Wirt?«
VORSITZENDER: »Der
Vorsitzende…«
LEHLBACH: »Ich
lasse nicht zu, dass der Vorsitzenden mich darüber ermahnt, was
sachdienlich oder nicht sachdienlich ist. Ich bin ebenso Mitglied
dieses Ausschusses wie der Vorsitzende, und ich gedenke, meine
Fragen ohne Zensur des Vorsitzenden zu stellen.«
Und wer
waren die anderen Gäste? Der Kongressabgeordnete McGugin ging dieser
Frage nach, als Miss Barrows eine klare Antwort verweigerte.
McGUGIN: »Laut
Ihrer Aussage verstehe ich es so, dass Sie die Gäste zu dieser Party
eingeladen haben?«
Miss BARROWS: »Ja.«
McGUGIN: »Sie haben
Laurence Todd eingeladen?«
Miss BARROWS: »Ja.«
McGUGIN: »Ist das derselbe
Laurence Todd, der als Korrespondent für kommunistische Zeitungen
tätig ist, jetzt und seit vielen Jahren, ist das richtig?«
|
Buchtipp: bestellbar
über Amazon
|
Miss BARROWS: »Nein,
Verzeihung. Er war damals Korrespondent der Federated Press.
Inzwischen ist er Korrespondent der Agentur TASS.«
McGUGIN: »Ist das nicht eine
kommunistische Agentur?«
Miss BARROWS: »Die
Agentur TASS... würde unserer AP für die Sowjetregierung entsprechen.«
McGUGIN: »Sie wissen über
den Kommunismus und den russischen Kommunismus gut genug Bescheid,
um zu wissen, dass eine solche Agentur... von der kommunistischen
Regierung finanziert wird, nicht wahr?«
Miss BARROWS: »Ich
weiß gar nichts darüber.«
McGUGIN: »Sie
haben Robert Bruere eingeladen?«
Miss BARROWS: »Ja,
das habe ich.«
McGUGIN: »Ist
das derselbe Robert Bruere, der 1918 als Verteidiger der IWW
[einer marxistischen Gewerkschaft]
in Erscheinung trat und als strenger Kritiker des Justizministeriums
der Wilson-Regierung für dessen Verhalten gegenüber der IWW, ist das
richtig?«
Miss BARROWS: »Ich
weiß es einfach nicht. Es tut mir leid. Ich kannte nicht die ganze
Vergangenheit meiner Gäste. Ich weiß es wirklich nicht.«
McGUGIN: »Hätten Sie ihn
eingeladen, wenn Sie gewusst hätten, dass er ein Verteidiger der IWW
und ein strenger Kritiker des Justizministeriums der
Wilson-Regierung gewesen ist, jenes Justizministeriums, das
versuchte, dieses Land während des Krieges gegen seine inneren
Feinde von der IWW zu verteidigen?«
Miss BARROWS: »Ich
würde Herrn Robert Bruere zu jeder meiner Partys einladen.«
McGUGIN: »Selbst wenn Sie
wüssten, dass er eine solche Vergangenheit hat. Sie haben auch Mary
Taylor eingeladen, richtig?«
Miss BARROWS: »Sie
ist in der Agricultural Adjustment Administration des
Landwirtschaftsministeriums und bearbeitet dort irgendeine
Publikation.«
McGUGIN: »Wer
ist dort ihr unmittelbarer Vorgesetzter, wissen Sie das?«
Miss BARROWS: »Ich denke,
es ist Dr. Frederick C. Howe.«
McGUGIN: »Ist
das derselbe Frederick C. Howe, der während der
Wilson-Administration der Einwanderungsbeauftragte auf Ellis Island
war, stimmt das?«
Miss BARROWS. »Ich
glaube das war er, ja.«
McGUGIN: »Ist
das ist derselbe, der zum Rücktritt gezwungen wurde, weil er
Anarchisten in Schutz nahm, anstatt sie abzuschieben, wie es seine
Pflicht gewesen wäre?«
Miss BARROWS: »Ich
habe noch nie davon gehört.«
Der Abgeordnete McGUGIN
zählte eine Reihe von Subversiven auf, die auf
Miss Barrows Gästeliste standen, aber sie gab immer wieder
vor, davon nichts zu wissen. Es scheint so, als ob Barrows kein
Freund von Wirt gewesen sei. Stattdessen war sie die Geliebte des
sowjetischen Botschafters. Was auch immer sie vorgab, sie wusste
genau, dass 1926 ein Jahr des Wohlstands war. Sie wusste, dass TASS
eine kommunistische Nachrichtenagentur war. Trotz ihrer Ausflüchte
und Lügen wurde die Untersuchung zugunsten der kommunistischen Seite
abgeschlossen.
Laut dem abschließenden »BERICHT«
zur »UNTERSUCHUNG BESTIMMTER
AUSSAGEN EINES GEWISSEN DR. WILLIAM A. WIRT... kam das Komitee zu
dem Schluss«, dass die Aussagen von Dr. Wirt »nicht
wahr sind, und dass die fünf Personen im Dienst der US-Regierung und
der Zeitungskorrespondent [der Tass], die beim Abendessen in
Virginia am 1. September 1933 anwesend waren, keine derartigen
Aussagen gemacht haben, wie Dr. Wirt behauptet hat.«
Am sechsten
Jahrestag von Wirts Zeugenaussage widerrief einer der drei
demokratischen Kongressabgeordneten am 10. April 1940 seinen Anteil
an dieser Ungerechtigkeit. Der ehemalige Abgeordnete O'Connor
(Demokraten, New York) sagte, es täte ihm leid, »Herrn
Wirt die Daumenschrauben angelegt« zu haben. Laut O'Connor
hatten sich sechs der Zeugen bei der Wirt-Anhörung »im
Voraus getroffen, um ihre Leugnung dessen, was sie zu Dr. Wirt
gesagt hatten, miteinander abzusprechen«. Im Wesentlichen hatte
Wirt die Wahrheit gesagt und O'Connor bedauerte seine Rolle bei der
Diskreditierung eines guten Mannes.[10]
Diana West entdeckte
O'Connors Geständnis in einer unbedeutenden New Yorker Zeitung.
Nachdem sie ihr Buch mit Wirts Geschichte begonnen hatte, konnte sie
nicht wissen, dass auch gegen sie eine Kampagne initiiert werden
würde, um sie zu diskreditieren. Denn wenn man gegen den Kommunismus
Zeugnis ablegt – egal ob als Beamter der Schulaufsichtsbehörde oder
als Journalist – wird man unweigerlich zum Ziel der Kommunisten.
Nach der Veröffentlichung von
American Betrayal wurde West angegriffen, weil sie »eine
riesige Verschwörungstheorie« gesponnen habe »ohne
sie mit Beweisen untermauern zu können«.[11] Dies war Ron
Radoshs Eröffnungssalve, die von anderen wiederholt wurde.
Um
die Geschichte des Tiefen Staates verstehen zu können, müssen wir
zuerst die Mittel begreifen, mit denen diese Geschichte unterdrückt
wurde. Dabei finden wir die wesentlichen Methoden der
kommunistischen Subversion. Sobald wir diese Methoden verstanden
haben und ihre inneren Abläufe begreifen, können wir eine wichtige
Wahrheit ans Licht bringen, nämlich dass die Kommunisten die
Regierung schon längst unterwandert haben und dass sie versuchen
werden, jeden zu vernichten, der das Ausmaß ihres Einflusses zu
enthüllen droht.
Fortsetzung:
J.R. Nyquist - Deep State 2 - Die sowjetische Strategie und der
Zweite Imperialistische Krieg
|
|
|
[1] »Truman’s ‘Deep State’ Lament,”
http://dianawest.net/Home/tabid/36/EntryId/3616/Trumans-Deep-State-Lament.aspx
[2] R.M. Whitney, Reds in America (1924, Beckwith Press), S.15.
[3] ebenda [4] ebenda [5] ebenda S.16. [6i] ebenda [7]
Investigation of Statements Made by Dr. William A. Wirt, House
Select Committee of the Seventy-Third Congress, Second Session on
H.Res.317, United States Government Printing Office, 1934, S.8.
[8] Diana West schreibt in ihrer Einleitung, Fußnote 11, »Barrows is
noted in KGB archives… for helping Laurence Duggan, a State
Department official close to Assistant Secretary of State Sumner
Welles, into espionage service to Stalin. The KGB record also chides
her for serial affairs with Soviet representatives in Washington,
first Boris Skvirsky, the USSR’s unofficial representative, and then
Ambassador Aleksandr Troyanovsky, the first Soviet Ambassador.
Almost unbelievably, Troyanovsky would host the first Soviet gala in
Washington on the night of Wirt’s testimony.« West zitiert John
Haynes, Harvey Klehr und Alexander Vassiliev,
Spies: The Rise and Fall of
the KGB in America (New Haven and London: Yale University Press,
2009) S.220, S.528. [9] John Earl Haynes, comp., Vassiliev
Notebooks Concordance: Cover Names, Real Names, Abbreviations,
Acronyms, Organizational Titles, Tradecraft Terminology (2008), 88,
verfügbar unter
www.wilsoncenter.org/publication.vassilie-notebook-concordance-file.
[10] »O’Connor Admits Helping To Discredit Dr. Wirt«, The Observer
Dispatch (Utica), 10. April 1940. [11]
https://www.frontpagemag.com/fpm/199666/mccarthy-steroids-ronald-radosh
|
Jeffrey R.
Nyquist, Jahrgang 1958, studierte Politikwissenschaft
an der University of California in Irvine. Er verfasste mehrere
Bücher und schreibt für verschiedene konservativ-libertäre
Zeitschriften und Online-Magazine. Er betreibt die Internetseite
www.jrnyquist.com. |