20.August 2018 Eine kurze Geschichte des »Deep State«,
Teil 2
Die sowjetische Strategie und der Zweite
Imperialistische Krieg
von J.R. Nyquist |
In Herbert Hoovers posthum veröffentlichtem Buch Freedom Betrayed
stellt der ehemalige US-Präsident ein unbekanntes Kapitel der
amerikanischen Geschichte vor. Das Buch handelt von Franklin
Roosevelts Außenpolitik und Amerikas Rolle im Zweiten Weltkrieg. Um
den Krieg zu verstehen, meint Hoover, müssen wir zuerst den
Kommunismus und das Wesen der Sowjetmacht verstehen.
Laut
Hoover ist der Kommunismus wie eine Religion, die in jedem Land
existiert. Zu ihren Methoden gehören Operationen zur Subversion,
Infiltration und Einflussnahme. Hoover behauptet, dass die
Durchführung dieser Operationen von US-Präsident Roosevelt, der sein
Amt 1933 antrat, erleichtert wurden. Roosevelt half den Kommunisten
bei jeder Gelegenheit. Im Zweiten Weltkrieg half er der Sowjetunion.
Hoover erklärte: »Erst wenn die innere Geschichte der
Ereignisse, die zu unserem Eintritt in den Zweiten Weltkrieg geführt
haben, ans Tageslicht gebracht wurde, kann die Geschichte darüber,
wie wir in den Krieg verwickelt wurden, endgültig geschrieben
werden.« Es war während des Zweiten Weltkriegs, schrieb Hoover,
dass die »Macht des Kommunismus« durch die kommunistische
Machtübernahme in China im Jahr 1949 »von 200.000.000 Russen zu
einer asiatischen Horde von über 900.000.000« metastasierte.
Wie kam es zu dieser gewaltigen strategischen
Wende?
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Alles
begann mit Wladimir Lenin, dem sowjetischen Diktator. Bereits 1920
lehrte Lenin seinen Anhängern, dass ein zweiter Weltkrieg
unvermeidbar sei. Der sogenannte »Erste Imperialistische Krieg«,
sagte er, habe die Kommunisten in Russland an die Macht gebracht.
Ein zweiter Imperialistischer Krieg, fügte er hinzu, würde den Weg
für die kommunistische Übernahme ganz Europas ebnen.
Lenins
Beitrag zur kommunistischen Strategie war beachtlich. »Große Fragen
im Leben von Nationen werden nur durch Gewalt entschieden«, sagte
Lenin. Der Krieg beschleunigt auch die Revolution, denn der Krieg
bringt Armut, soziales Chaos und Instabilität mit sich. Er ebnet den
Weg für die Revolution. Dies traf auf Russland im zwanzigsten
Jahrhundert tatsächlich zu. Die gescheiterte Revolution von 1905
entstand aus dem Russisch-Japanischen Krieg. Die Revolutionen von
1917 entstanden aus dem Ersten Weltkrieg. Dies war daher eine
elementare Schlussfolgerung für Lenin. Krieg ist gut für den
Kommunismus. Zettele einen Krieg an, hetze die eine Nation gegen die
andere Nation und ernte die Früchte in Gestalt der Revolution.
In der Praxis würden die sowjetischen Strategen der 1930er Jahre
auf eine »teile und herrsche« Strategie in Europa und im Fernen
Osten setzen. Sie würden die neu entstehenden »faschistischen«
Staaten gegen die »Demokratien« aufbringen. Hitler sollte in Stalins
Konzept der »Eisbrecher für die Revolution« sein. Wenn die
sowjetische Staatskunst eine Konfrontation zwischen Hitler und dem
Westen zustande bringen würde, dann könnte Moskau sich zurücklehnen
und dabei zusehen, wie die beiden Seiten sich gegenseitig zerstören.
Sobald beide Parteien sich gegenseitig aufgerieben hätten, würde die
Rote Armee aus einer vorteilhaften Position in den Krieg eintreten
und Europa »befreien«.
Die gleiche Logik würde auch im Fernen
Osten funktionieren. Man würde die nationalistischen Staaten China
und Japan dazu anstiften, sich gegenseitig zu bekämpfen. Zu diesem
Zweck würde man Einflussagenten einsetzen. Der japanische
Nationalismus war trotz seines ideologischen Antikommunismus leicht
zu manipulieren. In der Zwischenzeit würden die Sowjetunion und ihre
kommunistischen Verbündeten in China ihre Kräfte sammeln, um sich
auf den letzten Schlag vorzubereiten, sobald die japanischen und
chinesischen Nationalisten sich müde gekämpft hätten.
Das
Konzept, regionale Kriege auszunutzen und auf einen zweiten
Weltkrieg hinzuarbeiten, lag in den zwanziger und dreißiger Jahren
der gesamten sowjetischen Wirtschafts- und Militärplanung zugrunde.
Im Jahr 1921 schrieb Stalin in der Prawda: »Die Aufgaben der Partei
bestehen darin, (…) alle Widersprüche und Konflikte zwischen den
kapitalistischen Gruppen und Regierungen, die unser Land umgeben,
mit dem Ziel auszunutzen, den Imperialismus zu zersetzen.« Hoover
zitierte diesen Abschnitt in seinem Buch und er fügte ein weiteres
Stalin-Zitat von 1924 hinzu: »Widersprüche, Konflikte und Kriege...
unter den bürgerlichen Staaten, die dem proletarischen Staat
feindlich gesinnt sind, können als Reserven der Revolution gelten.«
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Es war für
die sowjetische Politik nützlich, die kapitalistische Welt in
faschistische und demokratische Staaten zu spalten. Es ist kein
Zufall, dass die kommunistische Agitation in Deutschland und
anderswo dazu beigetragen hat, antiliberale faschistische (oder
nationalistische) Revolutionen zu ermöglichen. Das war die bewusste
Politik der Kommunisten. Die Schaffung von politischem Chaos führte
natürlich zu einer
autoritären faschistischen Reaktion, da eine parlamentarische
Regierung nicht unter den Bedingungen kommunistischer Agitation und
gesellschaftlicher Sabotage funktionieren kann. Daraufhin konnten
sich die Sowjets bis zum August 1939 mit den Liberalen verbünden,
dann bis zum 22. Juni 1941 mit den Faschisten, um dann bis zur
Kapitulation Deutschlands und Japans im Jahr 1945 wieder das Bündnis
mit den westlichen Liberalen fortzusetzen.
Sowjetrussland
positionierte sich so, dass es beide Seiten gegen die Mitte
ausspielen konnte. Die naiven westlichen Liberalen und die
gedankenlosen Faschisten wurden abwechselnd hinters Licht geführt.
Um dieses Spiel aber spielen zu können, musste zuerst eine Bühne
aufgebaut werden. In einem Land nach dem anderen musste der
Faschismus an die Macht gebracht werden. Obwohl sich in Europa
unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg 23 Demokratien gebildet
hatten, war die Demokratie in zehn dieser Länder bis zum Ausbruch
des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1939 dem Faschismus gewichen. Darin
lag der Schlüssel zur Strategie Moskaus. Erst setzte man auf
Provokationen, um einen Block faschistischer Länder zu schaffen,
dann hetzte man die westlichen Liberalen gegen die faschistischen
Länder und profitierte von den Folgen.
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Im Jahr 1938 reiste Hoover nach Riga und traf sich mit dem
lettischen Präsidenten Karlis Ulmanis, der an der Universität von
Nebraska studiert hatte und Englisch »mit amerikanischem Dialekt«
sprach, was Hoover sehr schätzte. Der ehemalige amerikanische
Präsident wollte wissen, warum Lettland ein faschistischer Staat
geworden war. Ulmanis sagte, Lettland sei durch »Schwäche und
kommunistische Verschwörungen« in ein »totales Chaos«
verfallen. Um das Land zu retten, habe er die Armee um Hilfe
gebeten. Ein Schlüsselfaktor bei diesem Prozess, sagte Ulmanis, sei
die »fünfte Kolonne« der Russen, die »in
Arbeitergruppen eindringt und unter die Intellektuellen, die an
persönliche Freiheit glauben, aber meinen, man könne einen
wirtschaftlichen Totalitarismus haben und trotzdem die persönliche
Freiheit bewahren«.
Ulmanis warnte Hoover, dass sich die
Vereinigten Staaten durch die Einführung der New-Deal-Politik von
Franklin Roosevelt selbst in Gefahr gebracht hätten. Dies würde die
Tür für späteres Chaos öffnen. Als Hoover fragte, wie dieses Chaos
aussehen würde, führte Ulmanis den amerikanischen Staatsmann an ein
Fenster mit Blick auf Rigas Hauptplatz und sagte: »Wenn man
bewaffnete Trupps von Männern in grünen Hemden, roten Hemden und
weißen Hemden sieht, die auf verschiedenen Straßen näherkommen, auf
dem Platz zusammentreffen und sich mit Knüppeln und Handfeuerwaffen
bekämpfen, dazwischen Gruppen von Frauen und Kindern, die nach Brot
verlangen, dann weiß man, dass das Chaos ausgebrochen ist.«
Ulmanis warnte Hoover zudem, dass das landesweite System zur
Wahl von Abgeordneten in den Vereinigten Staaten »bereits
gescheitert« sei, weil die Abgeordneten in Amerika »in
Wirklichkeit« von Interessengruppen »ausgesucht«
würden und keine unabhängigen Entscheidungen mehr treffen könnten,
was für die Staatskunst erforderlich sei. Washington sei übersäht
mit den Büros von 500 verschiedenen Interessengruppen, welche die
gewählten Amtsträger der Reihe nach unter Druck setzten. Hoover
widersprach Ulmanis, aber der lettische Präsident blieb dabei: »Amerika
ist mit seiner ›Gelenkten Wirtschaft‹ [unter Roosevelt] auf
dem Weg ins Chaos und in den Untergang der Demokratie, ich habe es
erlebt…«
Ulmanis war nicht der einzige
europäische Politiker, der die Subversion aus Moskaus fürchtete.
Hoover traf sich im Jahr 1938 auch mit Hitler und kam zu dem
Schluss, dass Hitler in Bezug auf Russland »ein gefährlicher
Fanatiker« sei. »Er schien empfindlich auf bestimmte Themen zu
reagieren«, schrieb Hoover. Als der US-Botschafter flüchtig auf die
Sowjetunion Bezug nahm, »löste dies bei Hitler eine verbale
Explosion aus«, wie Hoover berichtete. Auch als Hitler das Wort
»Demokratie« hörte, bewirkte dies eine etwas mildere
Explosion. Hoover erfuhr von US-Beamten, dass die gesamte deutsche
Landwirtschaft und Industrie auf den Krieg vorbereitet werde. Hoover
fragte Douglas Miller, den US-Handelsattaché in Berlin, wann die
Nazis den Angriff planten. Miller antwortete vorausschauend: »In
ungefähr achtzehn Monaten.«
Laut Hoover war Hitler
entschlossen, nach Osten vorzurücken: Zuerst in die
Tschechoslowakei, dann würde er ein Bündnis mit Polen erzwingen.
Andernfalls würde er Polen besetzen, wenn sich dieses Land weigern
sollte, seinem Bündnis gegen die Sowjetunion beizutreten. Hitler
hatte eine Mission, so glaubte Hoover. Und diese Mission war, die
Sowjetunion auseinanderzubrechen und für das deutsche Volk neuen
Lebensraum im Osten zu gewinnen. Gnade Gott jedem, der zwischen
Hitler und seinem beabsichtigten Opfer stand. Das war tatsächlich
Hoovers umstrittenster Standpunkt, nämlich, dass England und
Frankreich es Hitler erlauben sollten, nach Osten vorzurücken. Die
beiden Diktaturen (in Deutschland und Russland) würden sich
gegenseitig neutralisieren und die westliche Zivilisation würde in
Ruhe gelassen werden.
Hoover vertrat eine westliche Version
von Stalins »teile und herrsche«-Strategie und meinte, der Westen
solle seinen Feinden erlauben, sich gegenseitig zu bekämpfen. Warum
sollte Hitler nicht »der Eisbrecher« für eine westliche
Konterrevolution sein? Dies sei, so betonte er, die Begründung für
die Appeasement-Strategie von Premierminister Neville Chamberlain.
Es sei nicht dumm, sagte Hoover, ein solches Spiel zu spielen. Im
Gegenteil, es war dumm, Hitler direkt herauszufordern, als die
Nationalsozialisten militärisch besser vorbereitet waren als
Frankreich oder Großbritannien und zudem Russland als beabsichtigtes
Ziel festgelegt hatten. Hoover war daher auf der Seite der
Appeasement-Politik. Lasst Hitler seinen Weg gehen. Erlaubt dem
deutschen Diktator, seine Armeen in Russland zu verheizen. Der
Westen würde davon nur profitieren.
Jahre später, nachdem der
Westen wegen Polen Hitler den Krieg erklärt hatte – ein Schritt, der
zur Niederlage Frankreichs führte – schrieb Hoover: »Ich habe in
diesen Memoiren den Weg gezeigt, auf dem Roosevelt und Churchill die
Menschheit hinuntergeführt haben. Ich brauche ihre Zugeständnisse
und ihr Appeasement oder ihre Vereinbarungen mit dem größten Feind
der Menschheit [d.h. den Kommunisten] nicht noch einmal zu
wiederholen. Ihre Erklärungen und Geheimabkommen in Moskau im
November 1943, in Teheran im Dezember desselben Jahres, in Jalta im
Februar 1945. Truman im August in Potsdam, und seine Politik in
China von 1945 bis 1951 sind die Inschriften auf den Grabsteinen,
die den Verrat der Menschheit kennzeichnen. Diese Völker, die sich
in den alptraumhaften Träumen der menschlichen Sklaverei wälzen, mögen sich manchmal vielleicht an diese
Roosevelt-Versprechungen [der Vier Freiheiten] erinnert
haben – aber nur, um in einem Polizeistaat zu erwachen.« |
An einer Stelle in seiner Neubewertung des Zweiten Weltkrieg
formulierte Hoover mehrere umstrittene Thesen: (1) Der Krieg
zwischen der Sowjetunion und Deutschland war unvermeidbar; (2)
Hitlers Angriff auf die westlichen Demokratien sollte diese
lediglich aus dem Weg räumen; (3) Die anglo-französische
Garantie für Polen verursachte einen unnötigen Krieg zwischen Hitler
und den Demokratien; (4) Der Eintritt in diesen Krieg ohne eine
Einwilligung von Stalin »stellte den größten Fehler der britischen
Diplomatie in ihrer gesamten Geschichte dar«; (5) Die
Vereinigten Staaten und die westliche Hemisphäre waren niemals von
einer Invasion Hitlers bedroht; (6) Hitler war keine Gefahr für
den Westen, nachdem er sich entschlossen hatte, in Russland
einzumarschieren; (7) Roosevelt wusste das alles, bestand aber
dennoch darauf, auf ein Eingreifen zugunsten Großbritanniens zu
drängen; (8) Roosevelt benutzte die US-Navy für einen nicht
erklärten und verfassungswidrigen Krieg gegen Deutschland auf See;
(9) Der amerikanisch-japanische Krieg wurde von Roosevelt
provoziert, usw.
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Hoover meinte,
dass diese strategischen Fehler den globalen Aufstieg des
Kommunismus bewirkt hatten. Nachdem das größte Land der Welt von
Stalins Kommunismus und das bevölkerungsreichste Land der Welt von
Maos Kommunismus kontrolliert wurde, sei die Bedrohung der Freiheit
nur noch schwer abzuwehren. In der Zwischenzeit hatten die
Vereinigten Staaten im August 1945 in törichter Weise zwei
Atomwaffen gegen Japan eingesetzt – und damit die Voraussetzungen
dafür geschaffen, dass dieselbe Waffe gegen Amerika eingesetzt
werden könnte. »Durch den Einsatz der Bombe«, schrieb
Hoover, »haben wir uns… als die Erben der Rolle von Dschingis
Kahn zu erkennen gegeben und all der anderen, die in der
Vergangenheit äußerste Rücksichtslosigkeit im Krieg gezeigt haben.«
Hoover war der Ansicht,
dass die katastrophale Amtsführung der Präsidenten Roosevelt und
Truman den Weg für einen Dritten Weltkrieg bereitet habe, der
weitaus schrecklicher sein werde als der Zweite. »Im Zweiten
Weltkrieg«, schrieb Hoover, »haben wir mit unseren
Verbündeten die Kräfte des Nationalsozialismus und des Faschismus
militärisch vernichtet. Aber wir haben keinen Frieden. Im Verlauf
des Krieges erweiterte einer unserer Alliierten, Stalin, die
kommunistische Diktatur und das russische Imperium, um die Freiheit
in der ganzen Welt zu gefährden. Wir stecken jetzt tief im ›Kalten
Krieg‹, der unsere Existenz gefährdet.«
Heute, im Jahr
2018, hat dieser Kalte Krieg noch immer kein wirkliches Ende
gefunden. Wir werden überall mit der absurden und schlecht
informierten Meinung konfrontiert, dass der Sowjetkommunismus im
Jahr 1991 freiwillig den Geist aufgegeben habe. Die Reihe von
Ländern, die seit dem angeblichen Fall der Sowjetunion dem
Kommunismus erlegen sind, zeugt zwar vom Gegenteil, aber niemand
spricht darüber. Dies zeigt, dass Hoovers Analyse bei weitem nicht
überholt ist. Die Situation ist dieselbe wie damals, aber wir sind
verblendet und unfähig, die Gefahr zu erkennen.
In den 1960er
Jahren betonte Hoover den unentwegten Einsatz und Fanatismus der
Kommunisten. Er bezeichnete den Kommunismus als »die
verheerendste Plage, die über die freie Menschheit gekommen ist«.
Hoover schrieb: »Der Kommunismus ist ein Kreuzzug, rücksichtslos
gegenüber allen Widerständen, und im Laufe der Jahre hat er seine
Überzeugungen, Methoden und seine Organisation weiterentwickelt.
Dahinter steckt die vehemente Forderung nach Ausdehnung und
nach Unterdrückung all solcher menschlichen Gefühle wie der Frömmigkeit.
Er ist sadistisch und grausam.«
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Darüber hinaus, sagte Hoover, ist es ein Fehler, sich auf die
Kommunisten einzulassen – sie diplomatisch anzuerkennen, mit ihnen
zu verhandeln oder sich mit ihnen zu verbünden. Er zitierte Lenin
dahingehend, dass alle Bündnisse mit »bürgerlichen Ländern«
nur vorübergehender Natur seien. In letzter Konsequenz steht die
freie Welt dem Kommunismus feindlich gegenüber und die Kommunisten
wissen das. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass die
Kommunisten während Lenins NEP in den 1920er Jahren vortäuschten,
ihre Ideologie aufzugeben, und dass Stalin im Jahr 1943 die
Komintern auflöste. Sowohl Lenins NEP als auch Stalins Auflösung der
Komintern waren Täuschungen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit,
dass Gorbatschows Perestroika und die Auflösung der Sowjetunion
nicht auch eine ähnliche Operation war?
Während des letzten
Jahrhunderts gaben sich die kommunistischen Führer abwechselnd als
Nationalisten, Agrarreformer und/oder Demokraten aus. Dasselbe gilt
auch heute noch, jedoch haben die Kommunisten ihre Raffinesse
verfeinert, während ihre betrogenen Opfer noch tiefer in die
Verblödung gesunken sind. Wenn man mit Lügnern und Betrügern
spricht, die den Untergang des Westens planen, gibt es nichts zu
gewinnen. Und dennoch reden und reden wir, während wir immer weiter
verlieren.Am Anfang seines Buches erklärte Hoover, warum Präsident
Woodrow Wilson sich weigerte, die Sowjetunion diplomatisch
anzuerkennen. Er zitierte Wilsons Außenminister Bainbridge Colby mit
den Worten: »Es kann kein gegenseitiges Vertrauen geben... wenn
man Zusagen machen soll... und eine der Parteien bereits einen
zynischen Vertragsverstoß im Sinn hat. Wir können keine Regierung
anerkennen, die entschlossen und darauf ausgerichtet ist, sich gegen
unsere Institutionen zu verschwören...«
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Im November 1920 sagte Lenin: »Wir
müssen die Antagonismen und Widersprüche zwischen zwei Kapitalismen
ausnutzen und den einen gegen den anderen aufstacheln.« Lenin
sagte: »Wenn der Krieg vom Proletariat geführt wird, nachdem es
die Bourgeoisie in seinem eigenen Land besiegt hat, und zu dem Zweck
geführt wird, den Sozialismus zu stärken und auszuweiten, dann ist
solch ein Krieg legitim und ›heilig‹.« Lenin sagte auch: »Solange
der Kapitalismus und der Sozialismus existieren, können wir nicht in
Frieden leben: am Ende wird der eine oder der andere triumphieren –
dann wird ein Trauergesang entweder über die Sowjetrepublik oder
über den Weltkapitalismus gesungen werden.«
Hoovers Buch
enthält diese und andere Zitate kommunistischer Führer. Der
ehemalige Präsident warnte, dass die Kommunisten die »Feinde der
Menschheit« und die Feinde der Zivilisation seien. Mit ihnen
könne kein Vertrag geschlossen werden. In Wirklichkeit haben die
Kommunisten immer ihr Wort gebrochen. »Aufgrund dieser Erfahrung«,
schrieb Hoover, »widerstanden die Präsidenten Harding und
Coolidge jedem Druck zur diplomatischen Anerkennung [der
Sowjetunion]. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus war ich
natürlich dagegen, die Türen der Vereinigten Staaten für diese
Verschwörung gegen die freie Menschheit zu öffnen. Und so hielten
sich vier Präsidenten und ihre sechs Staatssekretäre über anderthalb
Jahrzehnte an diese Entscheidung.«
Dann kam die Wahl von
1932 und Franklin Delano Roosevelt, der Hoover als Präsident
ablöste. Zuvor hatte Hoover mit zwei »eklatanten«
kommunistischen Komplotten zu tun gehabt, welche die Vereinigten
Staaten bedrohten. Eines davon war der sogenannte »Bonus-Marsch«
von 1932. Das andere war der Versuch Sowjetrusslands, die Welt mit
gefälschtem amerikanischem Geld zu überschwemmen, das in Moskau
gedruckt wurde.
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Laut Hoover hatten die Geheimdienste der US-Armee und der
US-Navy damals »festgestellt, dass der [Bonus-]Marsch
größtenteils von Kommunisten organisiert worden war, in der
utopischen Absicht, dass sie die Veteranen [des Ersten
Weltkriegs] dazu missbrauchen wollten, die US-Regierung zu
stürzen. Zur Zeit des Marsches habe ich öffentlich auf seine
kommunistischen Hintergründe hingewiesen. Dass dies keine Erfindung
war, wurde vollumfänglich bestätigt. Auf dem Siebten Kongress der
Kommunistischen Internationale in Moskau drei Jahre später, 1935,
gaben die Kommunisten öffentlich zu, für den Marsch verantwortlich
zu sein.«
Welchen Vorteil sollten die Vereinigten
Staaten aus »Beziehungen« zu einem solchen Feind ziehen? Jeder
Berührungspunkt wäre fortan ein Angriffspunkt. Jeder Versuch einer
Einigung wäre eine Gelegenheit zum Betrug.
»Bevor Mr.
Roosevelt sein Amt antrat«, schrieb Hoover, »teilte ich ihm
die Einzelheiten darüber mit, wie Moskau Millionen von US-Dollars
gefälscht hat. Diese gefälschten Banknoten wurden zwischen 1928
und 1932 in Europa, China und im Nahen Osten verbreitet.«
Einige Monate nach seiner Amtseinführung im Jahr 1933 schickte
Roosevelt »eine Note an Präsident Kalinin vom Zentralkomitee der
Sowjetunion, in der er vorschlug, dass die Russen einen Vertreter
nach Washington schicken sollten, um über die Anerkennung zu
verhandeln.«
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Warum hat Roosevelt das getan?
Die
russischen Kommunisten versprachen, dass sie nicht versuchen würden,
die freien Institutionen der Vereinigten Staaten zu stürzen. Hoover
schrieb jedoch: »Kaum waren sie diplomatisch anerkannt, brachen
die Kommunisten ihr Versprechen, sich nicht zum Sturz der
amerikanischen Regierung zu verschwören.«
Es ist wie
Josef Stalin erklärte: »Die Worte eines Diplomaten müssen seinen
Taten widersprechen – wofür ist er sonst ein Diplomat? Worte sind
eine Sache – Taten etwas völlig anderes. Feine Worte sind eine Maske
um düstere Taten zu verdecken.«
Das ist der
Zusammenhang, ohne den wir das Warum und Wofür der kommunistischen
Subversion nicht richtig verstehen können. Es ist tatsächlich der
strategische Hintergrund des »Deep State«. Sein Ziel ist Krieg,
universelle Armut und Chaos, denn das ist eine Voraussetzung für die
kommunistische Revolution. |
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Jeffrey R.
Nyquist, Jahrgang 1958, studierte Politikwissenschaft
an der University of California in Irvine. Er verfasste mehrere
Bücher und schreibt für verschiedene konservativ-libertäre
Zeitschriften und Online-Magazine. Er betreibt die Internetseite
www.jrnyquist.com. |